"Feedback is the Breakfast of Champions" (Ken Blanchard)
Das 360-Grad-Feedback ist eine der zuverlässigsten Entscheidungshilfen bei einer der wichtigsten und zugleich schwierigsten und sensibelsten Aufgaben in Unternehmen: Die am besten geeigneten Talente und Führungskräfte zu erkennen, einzustellen, zu binden und weiterzuentwickeln. Diese Seite informiert Sie darüber, wie man mit diesem Instrument die Führungskräfteentwicklung optimiert (Erfahrungen aus der Praxis für die Praxis).
In der Führungskräfteentwicklung sollte man verschiedene Varianten nutzen. Die Abbildung 1 zeigt zusammenfassend die Definition und verschiedene Varianten des 360-Grad-Feedbacks. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Stärken, Schwächen und Potenziale ein Kandidat (meist die Führungskraft) hat, und welche Kompetenzen er (oder sie) entwickeln sollte, um seinen Verantwortungsbereich (wirtschaftlich) erfolgreich zu führen.
Je mehr Informationsquellen man nutzt, desto objektiver und zuverlässiger ist die Beurteilung. Mit subjektiven Eindrücken einzelner Personen in traditionellen Interviews oder Assessment Centern machen Unternehmen schlechte Erfahrungen. Das gilt vor allem für die Führungskräfteentwicklung und das Talentmanagement. Ein Beispiel ist die verbreitete Praxis, den besten Verkäufer zum Vertriebsleiter oder den besten Ingenieur zum Betriebsleiter zu befördern.
Die wichtigste Aufgabe und größte Herausforderung in der Führungskräfteentwicklung besteht darin, dass Fähigkeiten (Führungskompetenzen) beurteilt werden sollen, über die der Kandidat für Führungsaufgaben noch gar nicht verfügt, weil er bislang nur wenig oder nur oberflächliche Führungserfahrungen sammeln konnte. Wie kann man das zukünftige Verhalten einer Führungskraft einschätzen? Eine nützliche Entscheidungshilfe ist eine Potenzialanalyse mit einem 360-Grad-Feedback.
Entscheidend ist die Auswahl von Kompetenzen mit einer hohen "Vorhersagekraft" (Fachbegriff prognostische Validität). Kompetenzen sind nur eine Determinante des Verhaltens. Noch wichtiger sind Persönlichkeitsmerkmale (Charaktereigenschaften) und Werte der zukünftigen Führungskräfte. Deshalb sollte der Fragebogen in der Führungskräfteentwicklung diese drei Elemente enthalten. Wie noch zu zeigen sein wird, ist die Validität entscheidend für eine zuverlässige Einschätzung. Empfehlungen dazu finden Sie auf der Seite Fragebogen. Das Thema Persönlichkeit wird auf der Seite Berufsbezogener Persönlichkeitstest vertieft behandelt.
Wenn der Fragebogen die Gütekriterien (Objektivität, Validität und Reliabilität) erfüllt, ist es sekundär, welche der Varianten (laut Abbildung 1) verwendet wird. Dabei ist es empfehlenswert, aus wirtschaftlichen Gründen mit einer Vorauswahl von Kandidaten (90 Grad, oder Selbstbild) zu beginnen. Das kann zum Beispiel online erfolgen (siehe Beispiele für Online-Fragebögen auf der Seite "Managementkompetenzen". Die (subjektive) Selbsteinschätzung kann man mit verschiedenen Methoden wie zum zum Beispiel mit einem Behavioral Event Interview objektiver gestalten.
Abbildung 1: 360-Grad-Feedback: Definition und Varianten von 90 über 180 bis zu 450 Grad
Die einfachste Variante ist die Selbsteinschätzung durch einen (validierten) Test. Hier kann die Zielperson (die Führungskraft) ihre Kompetenzen (ihr Stärken-Schwächen-Profil) mit anderen Personen vergleichen. Auf Seiten von Unternehmen wird die 90-Grad-Variante wegen der geringen Kosten gern im Recruiting (Vorauswahl von Bewerbern) eingesetzt. Beispiele zum Ausprobieren dieser Variante finden Sie auf der Seite "Test von Management- und Führungskompetenzen".
Kommt zum Selbstbild der Führungskraft die Befragung ihrer Mitarbeiter (das Fremdbild) hinzu, handelt es sich um ein "180-Grad-Feedback". In diesem Falle spricht man auch von einer Mitarbeiterbefragung. Nimmt man als Feedback-Geber noch Kollegen oder Teammitglieder der Zielperson (Führungskraft) hinzu, handelt es sich um ein 270-Grad-Feedback. Diese Variante hat sich als besonders wirksam erwiesen, wenn es darum geht, ein Team zusammenzustellen oder Konflikte zu analysieren. Dabei geht es um die Frage, welche Rolle jedes Teammitglied de facto übernimmt und wie gut es diese Rolle erfüllt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Teamfähigkeit.
Von einer höheren Verantwortungsebene aus betrachtet sieht eine Organisation völlig anders aus. Deshalb ist es sehr hilfreich, neben dem direkten disziplinarischen Vorgesetzten der Führungskraft auch andere Personen der höheren Verantwortungsebene mit einzubeziehen. In diesem Falle spricht man von einem 360-Grad-Feedback.
Manche Führungskräfte wollen zusätzlich Feedback von internen oder externen Kunden im In- und Ausland haben. Das ist bei international tätigen oder virtuellen Unternehmen und Projekten besonders wichtig. Folglich kann es über 360 Grad hinausgehen (mit einem modifizierten Fragebogen, der die interkulturellen Besonderheiten berücksichtigt).
Je nach Ziel, kann man verschiedene relevante Personengruppen mit deren Blickwinkeln und Erfahrungen mit der Zielperson (dem Feedbacknehmer) in die Beurteilung einbeziehen. Damit liefert das 360-Grad-Feedback eine evidenzbasierte Unterstützung bei wichtigen Personalentscheidungen. Voraussetzung ist immer ein validierter Fragebogen, wie noch zu zeigen sein wird.
"Feedback really is the breakfast of champions. It provides a way to turn experience and practice into improved performance" (Manfred KETS de VRIES, Professor am INSEAD-Institut)
Eine realistische und "gerechte" Beurteilung von Fach- und Führungskräften ist eine der schwierigsten und sensibelsten Aufgaben im Management. Das gilt vor allem für die Führungskräfteentwicklung. Die Herausforderung ist eine möglichst objektive und zuverlässige (valide) Beurteilung (Diagnose) der Fähigkeiten (Stärken und Schwächen) sowie der Potenziale (Zukunftsperspektiven) von Führungs- und Nachwuchskräften. Die nachfolgende Grafik zeigt ein extremes Beispiel, wie unterschiedlich Selbst- und Fremdbild ausfallen können.
Abbildung 2: Beispiel: Selbst- und Fremdbild einer Führungskraft
Wichtig: An dieser Stelle sei nochmals ausdrücklich betont, welche negativen Konsequenzen es hat, wenn ein solches Ergebnis durch einen nicht validierten Fragebogen zustande kommt (siehe dazu die Seite zum Thema Fragebogen)
Hat man die am besten geeigneten Kandidaten (aufgrund der Persönlichkeit) ausgewählt, folgt darauf die Einschätzung (Diagnose) der Kompetenzen (Stärken und Schwächen). Dabei sollte man beachten, dass man von einer Stärke nur in Bezug auf die Aufgabe sprechen kann.
Eine Führungskraft im Controlling benötigt völlig andere Kompetenzen als ein Manager im Vertrieb oder in der Verwaltung. Wichtig ist auch die Hierarchie-Ebene: oberes, mittleres oder unteres Management beziehungsweise Potenzialträger (Talente).
Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Festlegung der relevanten Kompetenzen können auch die Karriereziele des Kandidaten sein. Ausführliche Informationen dazu finden Sie auf der Seite "Karrieremöglichkeiten". Ein Beispiel für eine Stärken-Schwächen-Analyse zeigt die Abbildung 4.
Bei er Analyse von Stärken, Schwächen und Potenzialen (Chancen) sollten man die Ziele und Aufgaben der Zielperson beachten. Wenn jemand General Manager werden möchte, dann sind völlig andere Stärken und Schwächen relevant, als wenn er (oder sie) eine Aufgabe in einer Stabsabteilung anstrebt.
Und selbst im General Management können sehr unterschiedliche Stärken und Schwächen relevant sein. Man denke nur an den Unterschied zwischen Selbstständigen, Unternehmern und angestellten Managern.
Abbildung 3: Stärken-Schwächen-Analyse (SWOT) einer Führungskraft
Eine Stärken-Schwächen-Analyse mit einem validierten Fragebogen ist eine wissenschaftlich fundierte Grundlage einen persönlichen Entwicklungsplan. mit konkreten Maßnahmen. Damit soll erreicht werden, dass die Ergebnisse des Feedbacks tatsächlich zur Entwicklung des Feedback-Empfängers genutzt werden.
Wie das in der Praxis funktioniert, können Sie den folgenden Links entnehmen, oder einen unverbindlichen Beratungstermin mit uns vereinbaren (am besten per E-Mail). Alternativ können Sie eine Frage schriftlich einreiche; wir werden diese dann auf der Seite "Fragen und Antworten (FAQ)" beantworten.
Beim Ziel der Effizienzsteigerung geht es darum, das Verhältnis von Aufwand an personellen und finanziellen Ressourcen und Ertrag (im Wesentlichen Umsatz) zu optimieren (Fachbegriff Produktivität). Das ist nur möglich, wenn die Führungskräfte über die notwendigen Kompetenzen (Stärken) verfügen. Welche Kompetenzen sollen aber entwickelt werden?
Ein bekanntes Unternehmen aus dem IT-Bereich hat in den 1980er Jahren nach Führungskräften gesucht, die über die gleichen Eigenschaften und Kompetenzen verfügen wie das damalige Top Management Team. Das führte zu gravierenden wirtschaftlichen Problemen. Daraus haben viele Unternehmen gelernt und legen den Fokus auf die Zukunft. Es gilt der Grundsatz, wonach heutige Leistungen und Erfolge auf Entscheidungen und Unterlassungen zurückzuführen sind, die vor vier bis fünf Jahren getroffen wurden. Mit anderen Worten: wichtig sind Kompetenzen, die in der Zukunft relevant sind.
Das Kernproblem bei der Entwicklung von Kompetenzen besteht darin, dass es in der Regel drei bis fünf Jahre dauert bis ein Manager eine Kompetenz beherrscht. Folglich hilft ein Blick in den Rückspiegel nicht weiter. Die Kernfrage lautet: Welche Ziele und Leistungen sind geplant, und welche Kompetenzen sind dazu notwendig? Diese kann man aus der Strategie oder der DNA des Unternehmens ableiten.
Die nachfolgende Grafik soll die Ziele sowie den Sinn und Zweck dieser Methode zusammenfassend veranschaulichen: Im Kern geht es darum, die Kompetenzen der Führungs- und Fachkräfte auf die Anforderungen der Zukunft auszurichten.
Durch ihre Vorbildfunktion haben Führungskräfte den größten Einfluss auf das Verhalten und somit die Produktivität der Mitarbeiter.
Abbildung 4: Leistung und Produktivität optimieren (durch Passung)
Ohne konstruktives Feedback ist eine Verbesserung der Leistungen sowie der Führung, Kommunikation und Zusammenarbeit zur Steigerung der Produktivität kaum denkbar. Das gilt auch für die Anpassung der Qualifikationen an die zukünftigen Rahmenbedingungen.
Von allen Beurteilungsmethoden hat sich das 360-Grad-Feedback in der Praxis am besten bewährt (zum Beispiel gegenüber dem Assessment Center, dem Biographischen Interview oder dem Management-Audit). Es hat einfach ein überlegenes Preis-Leistungs-Verhältnis.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass die direkte Leistungsbeurteilung mit dem 360-Grad-Feedback nicht sinnvoll ist, weil dies - wie bereits erwähnt - die Aufgabe des disziplinarischen Vorgesetzten ist. Vielmehr kommt es darauf an, Kompetenzen zu fördern, die einen unmittelbaren Einfluss auf die Leistung haben. Und das ist nur mit einem validierten, unternehmensspezifischen Fragebogen möglich (siehe dazu die Seite zum Thema Fragebogen).
Fazit: Die Angestrebte Leistungssteigerung mit dem 360-Grad-Feedback entsteht durch die Weiterentwicklung von Kompetenzen und die Reduzierung relevanter Schwächen.
Die Auswahl, Einstellung und Beförderung ungeeigneter Kandidaten gehört zu den teuersten Fehlentscheidungen im Unternehmen. Das betrifft nicht nur den materiellen Aspekt (Kosten), sondern auch die Auswirkungen auf das Arbeitsklima und die Unternehmenskultur (mit wirtschaftlichen Folgen).
Bei Führungstalenten sollte man zuvor die Voraussetzungen für gute Leistungen berücksichtigen, nämlich Persönlichkeitsmerkmale wie zum Beispiel Ehrgeiz, Begeisterung, Ausdauer oder Willenskraft. Ein besonderes Thema sind Charaktereigenschaften (Persönlichkeitsmerkmale) und Wertvorstellungen der Kandidaten und (zukünftigen) Führungskräfte. Dieses Thema wird auf folgenden Seiten vertieft:
Angesichts des "Kriegs um Talente" wurde am Institut für Management-Innovation ein umfangreiches Forschungsprojekt durchgeführt, um die Frage zu klären, welche Indikatoren darauf hindeuten, dass jemand als Führungstalent eingestuft werden kann. Dabei wurde die wissenschaftliche Fachliteratur der letzten Jahre ausgewertet. Das Ergebnis sind 12 Indikatoren für Führungstalente (6 Persönlichkeitsmerkmale und 6 Kompetenzen. Auf dieser Seite können Sie dazu mehr erfahren: "Führungstalent".
Grund: Die Persönlichkeit eines Menschen ist im Vergleich zu Kompetenzen nur schwer oder gar nicht veränderbar. Aus diesem Grund fokussierte sich die Führungskräfteentwicklung in den letzten 30 Jahren auf relativ einfach erlernbare Kompetenzen.
Dieser Trend hat sich, so das Ergebnis unserer Studie, inzwischen umgekehrt. In den am besten geführten Unternehmen hört man die Überzeugung, dass es wesentlich effizienter sei, die "richtigen" Kandidaten auszuwählen als "viel Geld" in die Entwicklung zu investieren.
Ein wesentlicher Grund für diese Trendumkehr sind Fortschritte in der Management-Diagnostik, die validierte Test- und Auswahlverfahren einsetzt. Ein Beispiel sind die Normen der DIN 33430, die vor unsachgemäßen Methoden der Personalentwicklung schützen sollen.
Diese Trendumkehr macht einen "alten" Grundsatz der Personalarbeit wieder populär, der besagt, dass ein Gramm Auswahl genauso viel wiegt wie ein Kilogramm Schulung - mit dem Unterschied, dass die Forschung in den letzten Jahren validierte und zugleich effiziente Testverfahren entwickelt hat.
Fazit: Das 360-Grad-Feedback hat sich in der Praxis als äußerst effiziente Methode der Management-Diagnostik erwiesen. Das gilt sowohl für die Auswahl von Kandidaten als auch für die Förderung von Kompetenzen der Fach- und Führungskräfte (sofern validierte Fragebogen verwendet werden, die den wirtschaftlichen Erfolg des Verantwortungsbereichs des Managers steigern können; siehe Abbildung 6).
Zu den Folgen mangelhafter Validität und Reliabilität empfehlen wir die Kritik an der Personalentwicklung zum Beispiel durch Fredmund Malik, Uwe Kanning in seinem Buch "Wider alle Vernunft" oder Viktor Lau, der den Begriff „Management-Esoterik“ geprägt hat.
Es ist wichtig, zwischen (leicht erlernbaren) Kompetenzen und kaum oder gar nicht veränderbaren Wertvorstellungen und Persönlichkeitsmerkmalen (Charaktereigenschaften) zu unterscheiden. Was das für die Personal- und Führungskräfteentwicklung bedeutet, ist auf der speziellen Seite 360-Grad-Beurteilung von Führungskräften ausführlich dargestellt. Die Kernaussage dieser Seite ist:
Bei der Einstellung und Auswahl von Führungskräften und Talenten (Potenzialträgern) sollte man vor allem auf die Persönlichkeitsmerkmale achten. Bei der Weiterentwicklung von Führungskräften sollte man vorwiegend auf die Kompetenzen achten, weil Verhalten relativ einfach zu verändern (veränderbar) ist!
Wenn man eine Führungskraft mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung einstellt, wird es sehr schwer sein, dieses Persönlichkeitsmerkmal durch Training oder Coaching zu verändern. Verschiedene Formen des Narzissmuns, Machiavellismus und der Psychopathie (die Dunkle Triade) kann man in einem üblichen Assessment Center oder einem Einstellungsinterview praktisch gar nicht erkennen (das ist selbst für erfahrene Psychiater nicht einfach).
Es ist ein großer Unterschied, ob ein Manager einen Plan umsetzt, "nur" weil er sich Vorteile für sein Image, sein Einkommen oder seine Karriere verspricht, oder ob er mit intrinsischer Begeisterung eine unternehmerische Mission umsetzt, weil er etwas Besonderes oder Wertvolles schaffen möchte. Eine Vision kann man auch von einer Unternehmensberatung erarbeiten (kaufen) und mit Broschüren, Workshops und Seminaren im Unternehmen verbreiten lassen.
Eine Übersicht mit den wichtigsten Persönlichkeitsmerkmalen, Werten und Führungskompetenzen (einschließlich Test) finden Sie auf der Seite Stärken und Schwächen Liste. Die nachfolgende Grafik gibt dazu einen Überblick:
Abbildung 5: Was kann man ändern und was nicht: Persönlichkeit, Werte oder Kompetenzen
Eigeninteresse nutzen
Die erste Maßnahme ist die Verknüpfung des 360-Grad-Feedbacks mit dem persönlichen Erfolg der Führungskraft. Dieser Erfolg ist zum einen davon abhängig, dass sie die „richtigen“ Mitarbeiter mit den „richtigen“ Kompetenzen an den „richtigen“ Stellen einsetzen. Es klingt trivial, ist in der Praxis aber nicht selbstverständlich:
Es gibt nur einen Grund warum ein Vorgesetzter die Verantwortung für Mitarbeiter bekommt: sie sollen ihn erfolgreicher machen. Ein 360-Grad-Feedback muss so gestaltet sein, dass es an dieses Eigeninteresse (den persönlichen Erfolg) der Führungskraft anknüpft.
Ans operative Geschäft ("harte" Kennzahlen) anbinden
Die zweite Maßnahme zielt auf die Tatsache, dass Führungskräfte letztendlich am wirtschaftlichen Erfolg und ihrem Beitrag zur Umsetzung der Unternehmensziele gemessen werden.
Der Unternehmenserfolg wird in der Regel durch Kennzahlen (Key Performance Indicators) gemessen. Beispiele sind Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit als langfristige und Liquidität oder Rendite als kurzfristige Erfolgsindikatoren.
Bei der Auswahl der Kompetenzen für ein 360-Grad-Feedback muss ein klarer Bezug zu den lang- und kurzfristigen Erfolgskriterien (Kennzahlen) erkennbar sein. Das verstärkt das Eigeninteresse und Erfolgserlebnisse. Die nachfolgende Abbildung veranschaulicht diesen Zusammenhang.
Fazit: Die Weiterentwicklung und Bindung von Führungskräften und Talenten erfolgt am wirksamsten durch den Erfolg der Führungskraft und ihres Verantwortungsbereichs.
Abbildung 6: Führungskräfte durch Erfolg binden
Weiterentwicklung mit dem persönlichen Entwicklungsplan
Die dritte Maßnahme besteht aus allen Folgemaßnahmen. Dazu gehört die Erarbeitung eines kurzfristigen und eines langfristigen persönlichen Entwicklungsplans.
Bei dem kurzfristigen Plan geht es darum, aus den etwa 50 bis 70 Verhaltensbeschreibungen eines Fragebogens, diejenigen auszuwählen, die schon in den nächsten Tagen ohne großen Aufwand umgesetzt werden können. Das erzeugt unmittelbare Erfolgserlebnisse für die Führungskräfte und ihre Mitarbeiter.
Beim langfristigen Entwicklungsplan geht es um die Auswahl und Förderung von Kompetenzen, die für die langfristigen beruflichen Perspektiven relevant sind. Klare, realistische und überzeugende berufliche Perspektiven haben die größte Motivationskraft.
Eine Verstärkung der Wirksamkeit dieser Pläne erzielt man, wenn die Führungskraft (der Feedback-Nehmer) diese mit seinem disziplinarischen Vorgesetzten bespricht und entsprechende Konsequenzen vereinbart und deren Umsetzung kontrolliert.
Talente binden: Training, Mentoring und Coaching
Schließlich können Entwicklungsmaßnahmen wie zum Beispiel neue Aufgaben, Mentoring, Coaching und Training zur Verstärkung der Verhaltensänderung beitragen, wenn sie in ein System der Leistungs- und Potenzialentwicklung eingebunden werden. Siehe dazu die Seite Erfolgsfaktoren.
Tipp: Verbessern Sie Ihre Management- und Führungskompetenzen mit unserem
Führungskräfte-Coaching
Entdecken Sie, wie Sie mit dem 360-Grad-Feedback nicht nur wertvolle Einblicke in die Stärken und Entwicklungsbereiche Ihrer Mitarbeiter gewinnen, sondern auch eine Kultur der Offenheit und des konstruktiven Feedbacks fördern können. Egal, ob Sie Führungskraft, HR-Profi oder Teammitglied sind – unsere FAQs bieten Ihnen praktische Tipps, klären Missverständnisse und helfen Ihnen dabei, das volle Potenzial des 360-Grad-Feedbacks auszuschöpfen.
Sollte Ihre Frage nicht dabei sein, senden Sie uns bitte eine Mail unter faq@inmi.de. Wir beantworten sie gern.
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